Hilfe bei Schuppen – das rät der Dermatologe
Was sind Schuppen und wie entstehen sie?
Hautschuppen kommen bei jedem Menschen vor, denn unsere Haut erneuert sich ständig. Nur ungefähr einen Monat beträgt die Lebensdauer einer Hautzelle, dann sterben die obersten Hautschüppchen ab und werden abgestoßen – auch am Kopf. Von diesem natürlichen Prozess bekommen wir in der Regel nichts mit, da die abgestorbenen Hautzellen mikroskopisch klein sind. Sind die Hautschuppen sichtbar, handelt es sich um Verklumpungen dieser einzelnen abgestorbenen Hautschüppchen.
Trockene oder fettige Schuppen: Was ist der Grund für Schuppen?
Unterschieden wird zwischen trockenen und fettigen Schuppen. Sind die Schuppen weißlich und leicht, ist in der Regel eine trockene Kopfhaut die Ursache. Bei gelblich und ölig-verklebten Schuppen steckt mit großer Wahrscheinlichkeit ein Hefepilz dahinter.
Trockene Kopfhaut
Insbesondere im Winter leiden viele Menschen unter einer trockenen Kopfhaut, da die Luft in dieser Jahreszeit trocken ist und die Haut nicht ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt wird. Auch die Heizungsluft kann die Symptomatik verschlimmern. Begleiterscheinungen sind Rötungen und Juckreiz auf dem Kopf. Allergiker sind, unabhängig von der Jahreszeit, häufiger von trockener Haut betroffen. Neben der Kopfhaut sind normalerweise auch andere Hautstellen trocken – zum Beispiel die Hände oder das Gesicht.
Welchen Mangel hat man bei Schuppen?
Bei Schuppen durch trockene Kopfhaut, weist die Haut einen Mangel an Feuchtigkeit auf.
Fettige Kopfhaut
Bei einer fettigen Kopfhaut werden Schuppen durch einen Hefepilz verursacht. Häufig ist eine Hormonumstellung die Ursache. So können zum Beispiel überaktive Talgdrüsen in der Pubertät zu einem Hefepilz führen. Stress ist eine weitere Ursache. Problematisch bei einem Hefepilz ist, dass dieser sich von den Schuppen ernährt und dadurch auch weiter ausbreitet. Die fettigen Schuppen entstehen also nicht nur durch den Pilz, sondern ernähren ihn und halten ihn somit am Leben. Weitere Indizien, dass Sie unter fettigen Schuppen leiden, sind schnell fettende Haare und ein glänzendes Gesicht.
Achtung: Nicht kratzen! Der Pilz sorgt nicht nur für Schuppen, sondern ist auch der Grund für einen unangenehmen Juckreiz. Aber bitte nicht kratzen! Damit riskieren Sie kleinste Verletzungen, wodurch der Pilz noch tiefer in die Kopfhaut eindringen kann.
Gut zu wissen
Fragen Sie Ihre Eltern, ob Sie als Baby Milchschorf auf dem Kopf hatten. Auch das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Sie zu fettigen und nicht trockenen Schuppen neigen.
Schuppen bekämpfen: Was tut man gegen Schuppen?
Der wichtigste Tipp unseres Experten Dr. Max Tischler ist, nicht einfach zu einem Anti-Schuppen-Shampoo greifen. Denn die richtige Behandlung ist abhängig von der Ursache, also einer fettigen oder trockenen Kopfhaut. Das falsche Shampoo kann das Problem deshalb sogar verschlimmern. Wer nach dem erstbesten Anti-Schuppen-Shampoo greift, hat möglicherweise dadurch noch mehr mit Schuppen zu kämpfen. Nämlich dann, wenn die Kopfhaut weiter austrocknet oder wenn sich der Hefepilz durch falsche Pflege weiter ausbreitet. Bei geeigneten Produkten steht auf der Verpackung, für welchen Hauttyp das Shampoo geeignet sind. Neben den typischen Shampoos sind in der Apotheke auch weitere Produkte, wie Öle oder Gele, erhältlich. Auch kortisonhaltige Lösungen können bei Bedarf von einem Arzt oder einer Ärztin verschrieben werden.
Jetzt Kopfhautproblem abklären lassen!
Sie sind sich nicht sicher, ob es sich bei Ihnen um fettige oder trockene Schuppen handelt? Dann schicken Sie einfach Fotos Ihrer Kopfhaut an eine Hautärztin oder einen Hautarzt. Für ärztliche Augen ist auf den ersten Blick sichtbar, worunter Sie leiden und es kann die richtige Therapie empfohlen werden.
Die richtige Haarpflege bei fettiger oder trockener Kopfhaut
Die Behandlung von Schuppen ist mit der richtigen Pflege in den meisten Fällen sehr erfolgversprechend, erklärt der Experte.
Falls Sie zu fettiger Haut neigen, sollten Sie Ihre Haare zwei bis drei Mal pro Woche mit einem entsprechenden Shampoo waschen.
Wer zu trockener Haut neigt, sollte nicht zu häufig duschen oder baden. Die Haare sollten idealerweise einmal in der Woche gewaschen werden. Hier ist ebenfalls die richtige Wahl der Pflegeprodukte wichtig.
Achtung: Wer das falsche Produkt für seine Kopfhaut verwendet, kann die Hautprobleme sogar verschlimmern und die Schuppenbildung fördern.
Darauf sollten Menschen mit Schuppen achten
Mützen sind nicht für jeden Hauttyp geeignet. Wer eine trockene Kopfhaut hat, schützt diese durch das Tragen einer Mütze vor Wind und Wetter. Ideal sind natürlichen Materialien und weiche Stoffe wie Kaschmir oder Baumwolle. Stoffe, die kratzen, wie beispielsweise Schafwolle, können den Juckreiz verschlimmern.
Menschen mit fettiger Kopfhaut sollten Mützen nur bei Notwendigkeit tragen, denn Pilze lieben es warm und feucht. Sollten Sie bei kalten Temperaturen eine Mütze benötigen, sollte die nicht zu dick sein und nicht aus synthetischen Stoffen bestehen, da diese in der Regel nicht atmungsaktiv sind.
Fazit
Schuppen können bei verschiedenen Hauttypen vorkommen. Sowohl wer unter trockener als auch wer unter fettiger Kopfhaut leidet, kann von Schuppen betroffen sein. Mit der entsprechenden Diagnose und den richtigen Produkten sind Schuppen jedoch gut behandelbar.
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Der Experte
Dr. med. Max Tischler
Dr. Max Tischler ist niedergelassener Dermatologe in Dortmund und Medical Director bei OnlineDoctor.