Steigende Infektionen: So schützen Sie sich vor Affenpocken!

Die eigentlich seltenen Affenpocken haben in den letzten Wochen deutlich an Bekanntheit gewonnen. Der Grund dafür ist einfach: Ein Ausbruch der Viruserkrankung in Europa mit steigenden Infektionszahlen.  

Mann mit Affenpocken am Körper

Nachdem von Affenpocken vor kurzer Zeit noch kaum jemand in Europa gehört hatte, steigen nun die Zahlen der Infizierten deutlich an. Ein Notfallausschuss wurde einberufen, Impfungen eingeführt und Schutzmaßnahmen empfohlen. Lesen Sie in diesem Artikel, mit welche Maßnahmen Sie sich vor einer Ansteckung mit Affenpocken schützen können.  

Affenpocken

Affenpocken, auf Englisch Monkeypox, sind eine Viruserkrankung, welche unter anderem zu Pocken ähnelnden Hautveränderungen führt.    

Tipp: Mehr über die Infektionskrankheit und wie Sie sie erkennen, erfahren Sie in unserem Beitrag über Affenpocken im OnlineDoctor Ratgeber 

 

Vorkommen und Verbreitung von Affenpocken

Ursprünglich stammt der Affenpockenvirus aus West- und Zentralafrika. Bei einem Menschen wurde die Erkrankung das erste Mal in den 70iger Jahren im Kongo festgestellt. Vereinzelt gab es in den letzten Jahren Fälle in Ländern wie den USA, Singapur, Israel und Großbritannien. Erstmalig wurde im Mai 2022 ein Fall von Affenpocken in Deutschland diagnostiziert. Gleichzeit traten Fälle in weiteren europäischen Ländern auf.  

Deutschland

Nachdem nur vereinzelte Fälle von Affenpocken im Mai 2022 in Deutschland gemeldet wurden, stiegen die Infektionszahlen im Juni 2022 deutlich an. 200 bis 400 Neuinfektionen pro Woche kamen in den letzten Wochen hinzu. Derzeit sind 2110 Fälle in 16 Bundesländern bekannt (Stand 20.07.22). 

Weltweit

Neben Deutschland sind weitere Länder, hauptsächlich europäische Länder, von dem seltenen Affenpockenvirus betroffen. Weltweit wurden in diesem Jahr 3413 Affenpocken Fälle gemeldet, 2933 davon in Europa (Stand 21.06.22).  Es kann davon ausgehangen werden, dass die Zahl inzwischen deutlich höher ist, da innerhalb dieses Zeitraums über 1000 Neuinfektionen allein in Deutschland dazugekommen sind. 

Wie infiziere ich mich mit Affenpocken?

Eine Infektion mit dem Virus erfolgte bislang hauptsächlich über infizierte Tiere, war jedoch noch vor kurzer Zeit äußerst selten. Die derzeitige Verbreitung der Affenpocken in Europa erfolgt jedoch von Mensch zu Mensch oder durch eine Kontaktübertragung über den Menschen.  

Tier zu Mensch Übertragung 

Bei den Affenpocken handelt es sich um einen Virus, der von Tieren stammt und auf den Menschen übertragen wurde. Dies erfolgt durch direkten Kontakt mit der Hauterkrankung, Blut oder Ausscheidungen sowie Kontakt mit dem Fleisch infizierter Tiere.  

Gut zu wissen: Nicht nur Tiere können uns Menschen anstecken, sondern auch andersrum. Deswegen sollten Sie nicht nur Ihre Mitmenschen, sondern auch Ihre Haustiere schützen und den Kontakt bei einer Infektion meiden.  

Mensch zu Mensch Übertragung 

Eine Übertragung der Affenpockenviren von Mensch zu Mensch erfolgt durch den Kontakt mit Körperflüssigkeiten oder Schorf von Infizierten. Sexuelle Handlungen sind somit ein typischer Weg bei der Übertragung.  

Auch eine Tröpfcheninfektion, also die Übertragung des Virus durch ausgeschiedene Atemwegssekrete bei engem Kontakt, ist möglich. Schwangere Frauen können ihre ungeborenen Kinder im Mutterleib über die Plazenta infizieren. Auch nach der Geburt sind die Neugeborenen anfällig und können über Hautkontakt mit dem Virus angesteckt werden.  

Kontaktübertragung 

Auch eine Kontaktübertragung kann zur Ansteckung mit Affenpocken führen. Das passiert beispielsweise, wenn eine infizierte Person Kontakt mit Gegenständen hat, welche darauffolgend in Kontakt mit den Schleimhäuten (Auge, Mund, Nase, Genitalien, Anus) oder bereits kleine Hautverletzungen einer weiteren Person kommen. Geschehen kann dies zum Beispiel durch Smartphones, Essgeschirr und Besteck oder Handtücher. Auch über Toiletten ist die Übertragung möglich.  

Gut zu wissen: Nach etwa fünf bis 21 Tagen treten im Regelfall die ersten Krankheitszeichen, wie Hautausschlag, auf und halten in der Regel zwischen zwei bis vier Wochen an. Achtung: Solange Symptome auftreten, besteht Ansteckungsgefahr 

Schutz vor Affenpocken: Maßnahmen zur Eindämmung der Viruserkrankung

Schutzmaßnahmen gegen Viruserkrankungen sollte durch die Covid-Pandemie für niemanden mehr fremd sein.  

Was kann ich tun, um eine Ansteckung mit Affenpocken zu vermeiden?

Abstandhalten und gründliches Händewaschen gehört zum Alltag dazu und schützt vor zahlreichen Erkrankungen – so auch vor Affenpocken. Eine Ansteckungsgefahr ist generell bei großen Veranstaltungen mit vielen Menschen und engem Körperkontakt (zum Beispiel Festivals) wahrscheinlicher, weswegen Sie hier besonders auf sich achten sollten. Öffentliche Toiletten, sollten, wenn möglich, ebenfalls gemieden werden. Wechselnde Sexualpartner stellen zudem ein großes Risiko dar. Tritt ein Affenpockenfall in Ihrem Umfeld auf, sollten Sie nicht nur Abstand halten, sondern auch die Nutzung gemeinsamer Gegenstände meiden und auf die gängigen Hygieneregeln achten. Toiletten sollten nach der Nutzung desinfiziert werden.  

Bleiben Sie immer auf dem neusten Stand:

Den aktuellen Verlauf der Ausbreitung in Europa und die entsprechenden Maßnahmen gegen die Verbreitung der Affenpocken finden Sie auf der Seite des Robert-Koch-Instituts (RKI).  

Impfung

Die Impfung gegen Affenpocken mit dem Impfstoff Imvanex ist seit kurzem möglich. Eine generelle Impfung ist derzeit jedoch nicht vorgesehen und auch nicht möglich, da der Impfstoff nur eingeschränkt verfügbar ist. Empfohlen wird die Impfung von der STIKO als Postexpositionsprophylaxe (PEP), also für Erwachsene ab 18 Jahren nach einer Exposition mit Affenpocken. Auch denjenigen, die einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind: Mitarbeiter*innen von Laboren oder diejenigen, die engen Kontakt mit Infizierten haben. Bevorzugt geimpft sollten zudem Menschen werden, die ein erhöhtes Risiko eines schweren Verlaufes aufweisen.  

Weitere Informationen über die Impfung gegen Affenpocken finden Sie auf der Seite des Robert Koch-Instituts.  

Übrigens: Der Impfstoff gegen Affenpocken ist nicht neu. Es handelt sich dabei um den Wirkstoff gegen Pocken, welcher früher geimpft wurde. Wer also als Kind eine Impfung gegen Pocken erhalten hat, weist auch einen Schutz gegen Affenpocken auf. Auch wenn eine Ansteckung durch die Impfung nicht ausgeschlossen werden kann, kann mit einem leichteren Verlauf gerechnet werden.  

Wichtig: Bei Ihnen treten Hautauffälligkeiten auf? Lassen Sie die Symptome frühzeitig medizinisch abklären und meiden Sie den Kontakt mit anderen Menschen.  

Gut zu wissen: Für wen besteht ein erhöhtes Risiko bei einer Affenpockeninfektion? Bei Menschen mit einer Immunschwäche oder Menschen mit einem schwachen Immunsystem wie zum Beispiel Babys, Kinder sowie ältere Menschen (ohne Pockenimpfung) und auch Schwangere kann es zu schweren Krankheitsverläufen einer Infektion kommen.  

Haben Sie Affenpocken?

 Eine fachliche Ersteinschätzung von Hautveränderungen durch den Arzt oder die Ärztin nach Wahl erhalten Sie innerhalb weniger Stunden bei OnlineDoctor. Dafür müssen Sie Ihre Wohnung nicht verlassen und können unnötige Kontakte beschränken. Sollte doch ein persönlicher Termin in der Hautarztpraxis notwendig sein, erhalten Sie diesen kurzfristig.