Winterekzeme und Frostbeulen – Schadet Kälte der Haut?

Eisige Temperaturen und frostiger Wind im Winter bringen einige Herausforderungen für unsere Haut mit sich. 

Frauen in Winterkleidung cremen ihre Haut ein

Während der kalten Jahreszeit leiden viele Menschen unter trockener Haut. In einigen Fällen reagiert die Haut besonders empfindlich auf die kalten Außentemperaturen und die trockene Heizungsluft. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf Hautkrankheiten wie Winterekzeme und Frostbeulen. Verstehen Sie besser, wie Kälte die Haut beeinflusst, ihr schaden kann und wie Sie Ihre Haut gegen Wind und Wetter schützen können.  

Warum ist die Hautbarriere im Winter geschwächt?

Die Haut ist unsere erste Verteidigungslinie gegen äußere Einflüsse. Im Winter können äußere Einflüsse diese Schutzbarriere schwächen. Trockene Heizungsluft entzieht der Haut Feuchtigkeit, dadurch wird die Haut anfälliger für äußere Reize. Viren und Bakterien können nun leichter in die Haut eindringen. Auch Ekzeme bilden sich leichter bei einer geschwächten Hautbarriere.

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Kälteurtikaria: Warum entsteht ein Hautausschlag bei Kälte?

Ein Phänomen, das in Verbindung mit Kälte auftreten kann, ist die sogenannte Kälteurtikaria, auch bekannt als Kälteallergie. Menschen, die unter Kälteurtikaria leiden, entwickeln nach dem Kontakt mit Kälte HautausschlägeQuaddeln, Rötungen und Juckreiz. Die genaue Ursache für Kälteurtikaria ist aktuell noch ungeklärt, aber es wird angenommen, dass eine fehlerhafte Reaktion des Immunsystems auf Kälte eine Rolle spielt. Bei Kontakt mit kalter Luft oder Wasser setzt der Körper Histamin frei, was zu den typischen allergischen Reaktionen führen kann. 
Es ist wichtig zu beachten, dass individuelle Reaktionen auf Kälte variieren können, und wenn jemand wiederholt einen Hautausschlag oder ungewöhnliche Symptome im Winter bemerkt, ist es ratsam, ärztlichen Rat aufzusuchen.

Haben Sie eine Hautveränderung bei sich festgestelt?

 Hautauffälligkeiten können Sie ganz bequem von zu Hause aus von Ihrem Dermatologen oder Ihrer Dermatologin nach Wahl untersuchen lassen.

Wie sehen Kälteschäden aus und wie kann ich mich dagegen schützen?

Als Kälteschäden werden Hypothermie (Unterkühlung) und Congelatio (Erfrierungen) bezeichnet. Während Unterkühlungen den gesamten Körper betreffen können, sind Erfrierungen lokale Kälteschäden, die auf bestimmte Bereiche begrenzt sind. Erfrierungen führen zur Bildung von Eiskristallen, wodurch Haut und das darunterliegende Gewebe Schaden nehmen. 

In der Regel treten beide Erscheinungen nur bei extrem kalten Temperaturen auf. Erfrierungen manifestieren sich oft durch eine blass-graue, geschwollene und gefühllose Haut. Insbesondere Körperpartien, die ungeschützt den Elementen ausgesetzt sind, wie Finger, Zehen, Nase und Wangen, sind bei sehr niedrigen Temperaturen durch die Kombination von Feuchtigkeit und Wind besonders gefährdet. Die Haut ist in diesen Bereichen dünn, und hat  kaum wärmende Fettreserven.

Es ist ratsam, sich optimal vor Kälte zu schützen, indem man mehrere Schichten warmer Kleidung trägt, vorzugsweise aus Wolle oder synthetischen Materialien wie Polypropylen. Diese Materialien behalten ihre Wärmeleistung selbst bei Nässe. Da über den Kopf viel Wärme verloren geht, ist das Tragen einer Kopfbedeckung entscheidend. Eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr, vorzugsweise in Form warmer Getränke, können ebenfalls von Nutzen sein. Nahrung liefert die notwendige Energie, um Wärme zu erzeugen, während warme Flüssigkeiten direkt Wärme spenden und gleichzeitig einer Austrocknung vorbeugen. 

Die Erkennung einer Erfrierung hängt vom Schweregrad ab. Bei Schweregrad 1 zeigt sich die Haut gräulich, ist kalt und gefühllos, und es können weiße Flecken im Gesicht auftreten. Sollte das Taubheitsgefühl nach vorsichtigem Erwärmen nicht nachlassen, ist es dringend ratsam, selbst bei der leichtesten Form der Erfrierung einen Arzt oder eine Ärztin zu konsultieren. 

Gut zu wissen: Wie reagiert Kinderhaut bei Kälte?

Kinderhaut ist generell empfindlicher, und im Winter benötigt sie besondere Pflege. Die dünnere Hautschicht und ein noch nicht vollständig entwickeltes Immunsystem machen Kinderhaut anfälliger für Kälteschäden. Eltern sollten darauf achten, ihre Kinder warm einzupacken und auf Anzeichen von Hautirritationen zu achten. 

Was sind Winterekzeme?

Ein weiteres Hautproblem, dem viele im Winter begegnen, sind Winterekzeme. Wenn Rötungen, Spannungsgefühl, Juckreiz, nässende Stellen, Krusten- oder Schuppenbildung sowie kleine Bläschen auftreten, könnte es sich um ein Winterekzem handeln. Insbesondere das Gesicht und die Hände sind anfällig für Winterekzeme. Aber auch an den Schienbeinen und Ellenbogen trocknet die Haut im Winter schnell aus, da dort nur wenige Talgdrüsen vorhanden sind. Bei starken Hautveränderungen ist es immer ratsam einen Dermatologen oder eine Dermatologin zu kontaktieren. 

Was sind Frostbeulen?

„Frostbeule“ ist ein umgangssprachlicher Begriff, der Menschen beschreibt, die leicht frieren. Jedoch kennt auch die Medizin Frostbeulen, auch Perniones genannt. Diese entstehen durch Kälteeinwirkung. Bei längerer oder wiederholter Kälteexposition wird das Gewebe schlecht durchblutet und kann sich sogar entzünden. Dies führt häufig zu geschwollenen, blassen oder roten Flecken auf der Haut, meist an den Zehen oder Fingern. 
Entgegen der verbreiteten Meinung werden Frostbeulen in der Medizin jedoch nicht als Erfrierungen betrachtet. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass sich bei Frostbeulen keine Eiskristalle bilden, und sie können auch bereits bei normaleren Temperaturen, etwa um die 0 Grad Celsius, auftreten. 
 
Ein interessanter Aspekt ist die mögliche Verbindung zwischen Frostbeulen und Reibeisenhaut. Reibeisenhaut ist durch raue, erhabene Hautstellen gekennzeichnet. In einigen Fällen könnte die durch Kälte verursachte Reizung zu einer Verschärfung der Reibeisenhaut führen, da die Haut durch die Kälte trockener und empfindlicher wird. 

Erfahren Sie mehr über Frostbeulen und die richtige Behandlung im OnlineDoctor Hautlexikon 

Hautreizungen durch Winterkleidung

Dicke Pullover, Schals und Mützen halten uns im Winter warm, können jedoch auch Hautreizungen verursachen. Besonders bei bereits trockener oder empfindlicher Haut kann dicke Kleidung zu Juckreiz führen. Hier sind einige Tipps, um Beschwerden zu vermeiden: 

  • Tragen Sie Kleidung aus natürlichen Fasern, um allergische Reaktionen zu vermeiden. 
  • Ziehen Sie dünnere Fasern vor, um Juckreiz zu reduzieren. 
  • Vermeiden Sie Kleidungsstücke mit Zusatzstoffen. 
  • Wählen Sie Materialien wie Seide, Kaschmir oder Merinowolle, die besonders angenehm für die Haut sind. 
  • Waschen Sie neue Kleidung vor dem ersten Tragen. 
  • Verwenden Sie parfümfreie Waschmittel. 

Generell ist es wichtig, die Haut im Winter gut zu pflegen und auf ihre individuellen Bedürfnisse zu achten. Bei chronischen Hautbeschwerden sollte stets ein Dermatologe oder eine Dermatologin konsultiert werden. 

Expertentipps – So schützen Sie Ihre Haut bei Kälte

Dr. Max Tischler, Facharzt für Dermatologie und Allergologie in Dortmund, gibt folgende Tipps, um Ihre Haut in der kalten Jahreszeit bestmöglich zu schützen: 

  • Häufiges Duschen oder Baden mit sehr heißem Wasser reduziert die natürlichen Öle der Haut, was zu verstärkter Trockenheit führen kann. Besser ist es, lauwarmes Wasser zu verwenden.
     
  • Verwenden Sie milde, seifenfreie Reinigungsmittel und meiden Sie Produkte mit reizenden Inhaltsstoffen. Ein gelegentliches, sanftes Peeling kann zudem helfen, abgestorbene Hautzellen zu entfernen und die Aufnahme von Feuchtigkeit zu verbessern.
     
  • Tragen Sie regelmäßig und insbesondere nach dem Duschen und Händewaschen reichhaltige und feuchtigkeitsspendende Körperlotionen mit Urea, Glycerin, Ceramiden und anderen Zusatzstoffen auf. Dadurch erschweren Sie es den Krankheitserregern, in die Haut einzudringen, und wirken gleichzeitig dem Austrocknen der Haut entgegen.
     
  • Nutzen Sie in beheizten Räumen Luftbefeuchter, um die Luftfeuchtigkeit aufrechtzuerhalten.
     
  • Trinken Sie ausreichend Wasser und achten Sie auf eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung.
     
  • Schützen Sie Ihre Haut durch Handschuhe, Mütze usw. vor kaltem und windigem Wetter.
     
  • Reduzieren Sie die Temperatur Ihrer Heizung, da trockene Luft in beheizten Räumen die Haut stärker austrocknet. 

Fazit

Der Winter stellt nicht nur eine Herausforderung für die Haut dar, sondern kann insbesondere bei empfindlicher Haut zu verstärkten Problemen wie Winterekzemen und Frostbeulen führen. Die geschwächte Hautbarriere durch trockene Heizungsluft, das Phänomen der Kälteurtikaria und die spezifischen Merkmale von Winterekzemen und Frostbeulen verdeutlichen die Vielschichtigkeit der winterlichen Hautpflege. 

Besondere Aufmerksamkeit verdient auch die Kinderhaut. Eltern sollten darauf achten, ihre Kinder vor Kälteschäden zu schützen, während bei Erwachsenen die Auswahl geeigneter Winterkleidung entscheidend ist, um Hautreizungen zu vermeiden. 

Die Tipps zur Hautpflege, angefangen bei der Verwendung von lauwarmem Wasser über die Auswahl geeigneter Reinigungsmittel bis hin zur regelmäßigen Anwendung feuchtigkeitsspendender Körperlotionen, bieten praktische Ansätze für eine optimale Hautgesundheit im Winter. Es wird empfohlen, diese Ratschläge in den Alltag zu integrieren und bei anhaltenden Hautproblemen einen Dermatologen oder eine Dermatologin zu konsultieren. 

 

Hautkrankheiten wie Winterekzeme und Frostbeulen können Sie bei OnlineDoctor bequem von zu Hause aus von einem Hautarzt oder Hautärztin Ihrer Wahl untersuchen lassen. In kürzester Zeit erhalten Sie eine fachärztliche Einschätzung und entsprechende Handlungsempfehlung für eine optimale Hautgesundheit. 

Häufig gestellte Fragen

Wir haben hier die wichtigsten Informationen für Sie zusammen gestellt. Sollten Sie noch weitere Fragen haben, finden Sie sämtliche Antworten in den FAQs.

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Bei OnlineDoctor entscheiden Sie selbst, wer sich Ihr Hautproblem anschaut. Wenn Sie Ihre Anfrage gestartet haben, können Sie entweder nach Praxen in der Nähe eines Ortes suchen oder direkt den Namen einer Ärztin bzw. eines Arztes eingeben.

Innerhalb von durchschnittlich 7 Stunden, maximal in 48 Stunden erhalten Sie eine Diagnose und Handlungsempfehlung Ihres Arztes oder Ihrer Ärztin.

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Sie benötigen drei Fotos aus verschiedenen Blickwinkeln Ihres Hautproblems für eine digitale Diagnose. Die Fotos können in den gebräuchlichen Dateiformaten JPG und PNG hochgeladen werden. Das Hochladen von Fotos als PDF oder Word-Dokument ist nicht möglich.