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Lichenifikation (Epidermisverdickung)

Auf einen Blick
- Lichenifikation bezeichnet eine Verdickung und Vergröberung der Hautoberfläche, meist ausgelöst durch chronisches Kratzen, Reibung oder anhaltende Reizung.
- Typische Symptome sind eine verdickte Haut mit betonten Hautfurchen, Hautverfärbungen und trockene Haut, oft begleitet von starkem Juckreiz und einem Teufelskreis aus Kratzen und erneuter Reizung.
- Häufig betroffen sind Körperstellen, die leicht erreichbar oder häufiger Reibung ausgesetzt sind (z. B. Nacken, Arme, Unterschenkel, Genitalbereich).
- Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und kann u. a. entzündungshemmende Medikamente, feuchtigkeitsspendende Pflege, Vermeidung von Reizen und ggf. verhaltens- oder psychotherapeutische Maßnahmen beinhalten.
Was ist eine Lichenifikation?
Als Lichenifikation wird eine deutliche Verdickung und Vergröberung der obersten Hautschicht (Epidermis) bezeichnet. Sie entsteht meist durch wiederholtes Kratzen, Reibung oder andere langanhaltende Hautreizungen. Die Haut reagiert hierauf mit verstärkter Zellneubildung und Verhornung (Hyperkeratose), was zu einer lederartigen, grob strukturierten Hautoberfläche führt. Die Lichenifikation stellt eine besonders häufige und charakteristische Form der Epidermisverdickung dar. „Epidermisverdickung“ wird allgemein als unspezifischer Begriff für eine sicht- oder tastbare Verdickung der obersten Hautschicht verwendet, ohne eine spezifische Ursache oder Diagnose zu benennen.
Es handelt sich nicht um eine eigenständige Erkrankung, sondern um eine sichtbare Hautveränderung, die als Reaktion auf chronische Belastung der Haut entsteht. Eine Lichenifikation kann somit beispielsweise als Begleitsymptom anderer Hautkrankheiten, z. B. bei Ekzemen, auftreten.
Im medizinischen Sprachgebrauch werden teils die Begriffe Lichenifizierung, Lichenisation oder Neurodermisierung (veraltet, kaum noch gebräuchlich) synonym verwendet.


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Was sind die Symptome?
Je nach Ursache kann die Lichenifikation unterschiedlich ausgeprägt sein. Typische Merkmale sind:
- Verdickte, derbe oder ledrige Haut
- Betonte Hautfurchen mit vergröbertem Hautrelief
- Graubraune oder rötlich-braune Verfärbung
- Trockene Haut, raue, schuppige Hautoberfläche
- Starker Juckreiz, der oft zu einem Teufelskreis aus Kratzen und erneuter Reizung führt
- Empfindlichkeit bei Berührung oder Reibung, teils mit Schmerzen oder Brennen
Lichenifizierte Hautareale sind häufig klar abgegrenzt und können sowohl kleine Flecken als auch größere Hautflächen betreffen.

Welche Ursachen und Auslöser gibt es?
Eine Lichenifikation entsteht meist, wenn die Haut über längere Zeit gereizt oder strapaziert wird. Die verstärkte Zellneubildung ist eine Schutzreaktion der Haut auf diese anhaltenden Reize.
Typische Auslöser sind:
- Chronische Hauterkrankungen, z. B.: Neurodermitis (atopische Dermatitis), Ekzeme, Lichen simplex chronicus
- Mechanische Reize: Wiederholtes Kratzen oder Reiben der Haut, reibende Kleidung (z. B. enge Hosen oder BH-Träger), Belastung der Haut z. B. durch Sport
- Psychische Belastung: Nervosität und innere Unruhe können dazu führen, dass Menschen unbewusst oder zwanghaft kratzen, was die Haut weiter reizt.
- Umweltfaktoren: Kalte Luft, trockene Heizungsluft oder aggressive Reinigungsprodukte können die Haut zusätzlich austrocknen und reizen.
In vielen Fällen spielen mehrere dieser Faktoren gleichzeitig eine Rolle.
Andere Formen der Epidermisverdickung (z. B. Ichthyose) haben vor allem genetische Ursachen oder stehen in Zusammenhang mit bestimmten Stoffwechselstörungen und wiederholter Belastung durch äußere Faktoren.
Welche Hautregionen sind betroffen?
Grundsätzlich kann Lichenifikation an jeder Hautstelle entstehen. Besonders häufig betroffen sind jedoch Areale, die:
- gut erreichbar zum Kratzen sind, etwa Nacken, Unterarme, Unterschenkel oder der Genitalbereich
- starker Reibung ausgesetzt sind, zum Beispiel durch Kleidung, BH-Träger, Gürtel oder Sportkleidung
- typischerweise betroffen bei Ekzemen sind, z. B. Kniekehlen, Ellenbeugen, Handgelenke oder der Halsbereich
In vielen Fällen tritt Lichenifikation einseitig oder asymmetrisch auf, vor allem bei lokalem Kratzverhalten. Je nach Ursache kann sie jedoch auch symmetrisch verteilt erscheinen.
Wer ist betroffen?
Lichenifikation kann prinzipiell bei jedem Menschen auftreten, insbesondere aber bei Personen mit bereits vorbestehenden Hautproblemen oder einer erhöhten Neigung zu Juckreiz. Typische Risikogruppen sind:
- Menschen mit Neurodermitis, Psoriasis oder chronischem Ekzem
- Erwachsene mit chronischem oder psychogenem Juckreiz bzw. Zwang zum Kratzen
- Personen mit stark trockener oder empfindlicher Haut
- Menschen mit ausgeprägter psychischer Belastung, da seelischer Stress das Kratzverhalten fördert
- Berufstätige mit häufigem Hautkontakt zu reizenden Stoffen im Berufsalltag (z. B. in Pflege, Reinigung oder Bauwesen)
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Wann sollte ich zum Hautarzt?
Eine fachärztliche Abklärung der Epidermisverdickung sollte insbesondere dann erfolgen, wenn:
- verdickte Hautstellen über längere Zeit bestehen
- der Juckreiz stark zunimmt
- die betroffenen Areale nässend, wund oder schmerzhaft sind
- sich die Hautveränderungen ausbreiten oder verschlimmern
- unklar ist, ob eine Grunderkrankung vorliegt
Eine frühzeitige dermatologische Beurteilung ist wichtig, um mögliche Auslöser festzustellen, die richtige Diagnose zu stellen und Schäden der Haut durch dauerhaftes Kratzen zu verhindern.
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Wie wird eine Lichenifikation behandelt?
Die Behandlung der Lichenifikation richtet sich in erster Linie nach der Ursache und zielt darauf ab, die Haut zu beruhigen, Reize zu reduzieren und die Verdickung allmählich rückzubilden. Wichtige Therapieansätze sind:
- Behandlung der Grunderkrankung (z. B. Kontaktekzem) mit entzündungshemmenden Wirkstoffen
- Pflegende Cremes und Salben, insbesondere mit rückfettenden und feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen (z. B. Urea)
- Ggf. topische Kortisonpräparate gegen Entzündung und Juckreiz
- Antihistaminika, juckreizstillende Medikamente
- Vermeidung mechanischer Reize, z. B. durch das Tragen weicher Kleidung und das Meiden von Kratzen
- Ggf. Verhaltenstherapie oder psychosomatische Begleitmaßnahmen, wenn das Kratzverhalten psychisch bedingt ist
Bei konsequenter Behandlung und ausreichender Hautpflege können sich lichenifizierte Hautareale meist deutlich bessern. Der Prozess erfordert oft Geduld, vor allem bei stark ausgeprägten oder lange bestehenden Veränderungen. Wird der auslösende Reiz nicht beseitigt, kann die Hautverdickung bestehen bleiben oder sich erneut verschlimmern.
Ist eine digitale Diagnose bei Lichenifikation möglich?
Viele Hauterkrankungen können Hautärzte und Hautärztinnen allein anhand von Fotos und Informationen zu den Symptomen erkennen. Wichtig: Digitale Blickdiagnosen sind nur mit guter Bildqualität möglich.
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Der ICD-10-Code für Lichenifikation
Der ICD-10-Code für Lichenifikation lautet L85.8.
Lesen Sie auch: Ausschlag (Exanthem)
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