
Auf einen Blick
- Bei der Mundrose (häufig auch „Stewardessen-Krankheit“ genannt) handelt es sich um eine entzündliche Hautkrankheit im Gesicht.
- Typische Symptome sind eine leicht geschwollene, gerötete, matte Haut, rote Knötchen und Pickel. Die Hautreizungen können mit einem trockenen, brennenden Spannungsgefühl und Juckreiz einhergehen.
- Der übermäßige Gebrauch von Hautpflege- und Kosmetikprodukten wie Cremes und Make-up gilt als Hauptauslöser.
- Häufig reicht das Absetzen der Produkte aus, um die Mundrose wieder einzudämmen, in schweren Fällen können auch Antibiotika eingesetzt werden.
Was ist Mundrose?
Die Mundrose, auch periorale Dermatitis oder umgangssprachlich „Stewardessen-Krankheit“ genannt, ist eine häufige entzündliche Hauterkrankung. Sie betrifft ausschließlich das Gesicht und tritt vor allem bei Frauen im jungen bis mittleren Erwachsenenalter auf, kann jedoch auch bei Männern und Kindern vorkommen. Typische Symptome sind Rötungen, kleine rote Knötchen (Papeln) und feine Schuppung, insbesondere rund um den Mund; gelegentlich breitet sich der Ausschlag auch auf den Bereich um die Nase und die Augen aus. Die Erkrankung ist harmlos, aber oft hartnäckig und belastend. Hauptursache ist ein Überpflegen der Haut mit Feuchtigkeitscremes und Kosmetikprodukten.




Welche Ursachen hat Mundrose?
Mundrose entsteht vor allem durch die übermäßige Anwendung von Feuchtigkeitscremes, Make-up und anderen Kosmetikprodukten im Gesichtsbereich. Die wiederholte Pflege schwächt langfristig die natürliche Barrierefunktion der Haut, wodurch sie zunehmend trocken, empfindlich und reizbar wird. Gleichzeitig kann sich die Keimflora auf der Haut vermehren, was Entzündungen begünstigt.
Wird die nun trockene und irritierte Haut weiterhin eingecremt, verschärft sich der Hautzustand zunehmend und die Betroffenen geraten schnell in einen Teufelskreis.
Wodurch wird sie ausgelöst?
Mundrose tritt vor allem in westlichen Ländern auf und betrifft überwiegend Frauen im Alter zwischen 16 und 45 Jahren. Häufig wird sie durch die übermäßige Anwendung von feuchtigkeitsspendenden Cremes, Kosmetikprodukten und Make-up ausgelöst. Auch Männer und Kinder können betroffen sein, insbesondere wenn sie ebenfalls eine wiederholte, intensive Gesichtspflege betreiben. Besonders anfällig für die Erkrankung sind Menschen mit von Natur aus trockener Haut oder einer bestehenden Neurodermitis, die häufiger zu Feuchtigkeitscremes greifen.
Kortisonhaltige Cremes können die Beschwerden zwar kurzfristig lindern, führen jedoch langfristig zu einer Verschlechterung des Hautzustandes. Auch wird vermutet, dass Stress und hormonelle Schwankungen die Erkrankung verschlimmern. Testungen auf Kontaktallergien bleiben in der Regel unauffällig; Allergien scheinen daher für die Entstehung der Erkrankung keine bedeutende Rolle zu spielen.
Was sind die Symptome?
Bei der Mundrose zeigt sich die Gesichtshaut oft leicht geschwollen, matt und gerötet. Für die Erkrankung typisch sind zahlreiche kleine rote Papeln (Knötchen), die einzeln oder gruppiert stehen. Bei stärkerer Ausprägung können auch Bläschen, Eiterpusteln und nässende Krusten entstehen. Es besteht meist ein trockenes, brennendes Hautgefühl, ein Spannungsgefühl oder Juckreiz. Häufig weist die Haut eine leichte Schuppung auf. Schmerzen sind ebenfalls möglich.
Sie leiden unter einem ähnlichen Symptomen?
Welche Hautregionen sind betroffen?
Die Mundrose betrifft ausschließlich die Gesichtshaut. Perioral bedeutet „um den Mund herum“, denn die seitlichen Mundregionen sind meist am stärksten betroffen. Auch die Augenlider, der äußere Augenwinkel, die seitliche Nase und das Kinn weisen häufig Symptome auf. Klassischerweise treten die Hautveränderungen in den Bereichen auf, die besonders oft mit Pflegeprodukten oder Make-up in Kontakt kommen.
Wann sollte ich zum Hautarzt?
Bei Symptomen einer Mundrose ist eine fachärztliche Abklärung grundsätzlich sinnvoll, um die Diagnose zu sichern und andere Hauterkrankungen auszuschließen. Insbesondere wenn die Hautveränderungen anhalten, sich verschlimmern oder stark jucken und schmerzen, sollte eine Dermatologin oder ein Dermatologe kontaktiert werden.
Wie wird Mundrose behandelt?
Um eine Mundrose langfristig zu behandeln, ist es wichtig, die Anwendung von Pflege- und Kosmetikprodukten im Gesicht stark zu reduzieren oder sogar ganz darauf zu verzichten. Diese sogenannte Nulltherapie erfordert Geduld, da es mehrere Wochen dauern kann, bis sich eine Verbesserung einstellt. Mit dieser effektiven Methode kommt es jedoch in der Regel zu einer deutlichen Besserung der Erkrankung.
Bei sehr trockener Haut kann eine langsame Entwöhnung von Pflegecremes sinnvoll sein, um eine Erstverschlimmerung zu vermeiden. Feuchtigkeitscremes sollten dabei schrittweise abgesetzt werden.
Sollte mit der Reduktion von Pflegeprodukten und Make-up keine ausreichende Besserung erzielt werden, sind lokal aufgetragene Antibiotika wie Metronidazol oder Erythromycin eine gut wirksame Behandlungsmethode. In schweren Fällen können auch systemische Antibiotika, wie Tetrazykline, in Tablettenform eingenommen werden.
Kortisonhaltige Cremes und Salben sind keine langfristige Behandlungsoption, da sie bei der Mundrose nur kurzfristig zu einer Besserung führen und durch ihre Nebenwirkungen sowie die Gewöhnung der Haut den Teufelskreis verstärken.
Wenn nicht vollständig auf Pflegeprodukte verzichtet werden kann, sollte idealerweise ein Produkt ohne Emulgatoren, Konservierungsstoffe und Parfüm verwendet werden.
Ist eine digitale Diagnose bei Mundrose möglich?
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Der ICD-Code für Mundrose (periorale Dermatitis)
Der ICD-Code für Mundrose (periorale Dermatitis) lautet L71.0.
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