Auf einen Blick
- Bei der Mundrose (häufig auch „Stewardessen-Krankheit“ genannt) handelt es sich um eine entzündliche Hautkrankheit im Gesicht.
- Typische Symptome sind eine leicht geschwollene, gerötete, matte Haut, rote Knötchen und Pickel. Die Hautreizungen können mit einem trockenen, brennenden Spannungsgefühl und Juckreiz einhergehen.
- Der übermäßige Gebrauch von Hautpflege- und Kosmetikprodukten wie Cremes und Make-up gilt als Hauptauslöser.
- Häufig reicht das Absetzen der Produkte aus, um die Mundrose wieder einzudämmen, in schweren Fällen können auch Antibiotika eingesetzt werden.
Was ist Mundrose?
Die Mundrose, auch periorale Dermatitis oder umgangssprachlich „Stewardessen-Krankheit“ genannt, ist eine häufige entzündliche Hauterkrankung. Sie ist auf das Gesicht beschränkt und tritt vorwiegend bei Frauen im jungen bis mittleren Erwachsenenalter auf. Typische Symptome sind rote Knötchen und Pickel insbesondere in der Hautregion um den Mund herum. Ursächlich für diese ungefährliche, aber hartnäckige und störende Erkrankung ist eine Überpflegung der Haut mit Feuchtigkeitscremes und Kosmetikprodukten.
Welche Ursachen hat Mundrose?
Mundrose entsteht durch die übermäßige Anwendung von Cremes und Make-up im Gesichtsbereich. Die feuchtigkeitsspendenden Produkte bewirken eine chronische (dauerhafte) Überfeuchtung und Quellung der oberen Hautschicht. Die ständige Quellung schwächt die Barrierefunktion der Haut ab, sodass diese paradoxerweise stärker austrocknet, was sie zunehmend empfindlich und reizbar macht. Außerdem kommt es zu einer Vermehrung der Keimflora auf der Haut, wodurch Entzündungen gefördert werden.
Wird die nun trockene und irritierte Haut erneut eingecremt, bleiben die Symptome aufrechterhalten und die Betroffenen geraten schnell in einen Teufelskreis.
Wodurch wird sie ausgelöst?
Das Krankheitsbild der Mundrose besteht seit der Nachkriegszeit und vor allem in westlichen Ländern. Es betrifft überwiegend Frauen zwischen 20 und 40 Jahren und wird durch feuchtigkeitsspende Cremes, Kosmetikprodukte und Make-up ausgelöst. Sind Kinder und Männer betroffen, unterliegen sie meist derselben (übermäßigen) Pflegeroutine wie die Mutter bzw. Partnerin. Häufiger von der Mundrose betroffen sind Personen, die von Natur aus einen trockenen Hauttyp aufweisen oder an Neurodermitis erkrankt sind und daher besonders oft Feuchtigkeitscremes nutzen. Leider führen kortisonhaltige Cremes wenn nur kurzzeitig zu einer Besserung und langfristig zu einer Verschlechterung der Beschwerden. Auch wird vermutet, dass Stress und hormonelle Schwankungen die Erkrankung verschlimmern. Testungen für Kontaktallergien auf bestimmte Inhaltsstoffe von Cremes bleiben meist unauffällig und scheinen hier keine besondere Rolle zu spielen.
Was sind die Symptome?
Bei der Mundrose zeigt sich die Gesichtshaut oft leicht geschwollen, matt und gerötet. Für die Erkrankung typisch sind zahlreiche kleine rote Papeln (Knötchen), die einzeln oder gruppiert stehen. Bei stärkerer Ausprägung können auch Bläschen, Eiterpusteln und nässende Krusten entstehen. Es besteht meist ein trockenes, brennendes Hautgefühl, ein Spannungsgefühl oder Juckreiz. Schmerzen sind ebenfalls möglich.
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Welche Hautregionen sind betroffen?
Die Mundrose betrifft ausschließlich die Gesichtshaut. Perioral bedeutet: um den Mund herum, denn die seitlichen Mundregionen sind meist am stärksten betroffen. Auch die Augenlider, der äußere Augenwinkel, die seitliche Nase und das Kinn sind häufig befallen. Klassischerweise kommt es an den Stellen zu Hautveränderungen, wo überall Pflegeprodukte bzw. Make-up aufgetragen werden.
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Wie wird Mundrose behandelt?
Um eine Mundrose langfristig zu behandeln, ist es wichtig die Anwendung von Pflege- und Kosmetikprodukten im Gesicht stark zu reduzieren oder sogar komplett darauf zu verzichten. Diese sogenannte Nulltherapie erfordert von den Patienten zwar Geduld, da es mehrere Wochen dauern kann, bis sich eine Verbesserung einstellt, dafür kommt es mit dieser effektiven Methode in der Regel zu einer deutlichen Besserung der Erkrankung.
Bei sehr trockener Haut kann eine langsame Entwöhnung von Pflegecremes sinnvoll sein, um eine Erstverschlimmerung zu vermeiden. Dabei sollten die Feuchtigkeitscremes schrittweise abgesetzt werden.
Sollte mit der Reduktion von Pflegeprodukten und Make-up keine ausreichende Besserung erzielt werden, sind lokal aufgetragene Antibiotika (Erythromycin, Metronidazol) eine gut wirksame Behandlungsmethode. In schweren Fällen können auch bestimmte Antibiotika in Tablettenform eingenommen werden.
Kortisonhaltige Cremes und Salben stellen keine langfristige Behandlungsoption dar, denn sie führen bei der Mundrose nur kurzfristig zu einer Besserung und verstärken durch ihre Nebenwirkungen und die Gewöhnung der Haut auf Dauer den Teufelskreis.
Wenn nicht komplett auf Pflegeprodukte im Gesicht verzichtet werden kann, sollte im Besten Fall auf ein emulgator-, konservierungsmittel- und parfumfreies Produkt geachtet werden.
Ist eine digitale Diagnose bei Mundrose möglich?
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Der ICD-Code für Mundrose (periorale Dermatitis)
Der ICD-Code für Mundrose (periorale Dermatitis) lautet L71.0.
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