Gürtelrose (Herpes Zoster)

Wie es zu Gürtelrose kommt, wie Sie es behandeln und wann Sie ärztliche Hilfe benötigen, erfahren Sie hier.

Auf einen Blick

  • Gürtelrose ist eine Infektionskrankheit, die durch Herpes-Viren ausgelöst wird.
  • Im Anfangsstadium können Fieber, Schmerzen und Juckreiz auftreten. Im weiteren Verlauf der Krankheit ist ein örtlich begrenzter Hautausschlag das typischste Symptom, der sich in kleinen, klaren Bläschen auf gerötetem Grund äußert.
  • Der Ausschlag tritt einseitig auf einer Körperhälfte auf, meist im Rumpfbereich. Arme, Beine, Gesicht und Hals können ebenfalls betroffen sein.
  • Die Behandlung einer Gürtelrose ist abhängig von Form und Verlauf der Erkrankung – häufig werden Lösungen zum Auftragen verschrieben, weitere Medikamente können in Tablettenform oder als Infusion eingesetzt werden.

Gürtelrose

Die Gürtelrose ist eine durch Herpes-Viren ausgelöste Hautkrankheit, die sich hauptsächlich durch einen schmerzenden Hautausschlag äußert. Der Ausschlag und auch die Schmerzen können in der Intensität variieren. Verursacht wird die Gürtelrose, auch Herpes Zoster genannt, durch eine Infektion mit dem Windpocken-Virus (Varizella-Zoster-Virus).

Der Ausschlag heilt in den meisten Fällen nach ein paar Wochen ab. Um ein chronisches Auftreten und einen schweren Verlauf zu verhindern, empfiehlt sich eine rechtzeitige Abklärung durch einen Hautarzt oder eine Hautärztin 

Symptome: Wie äußert sich Gürtelrose?

Bevor es zu Hautveränderungen bei einer Gürtelrose kommt, treten einige andere Symptome auf. Häufig äußert sich die Krankheit zunächst durch leichtes Fieber und brennende Schmerzen oder Juckreiz an den betroffenen Hautstellen. Darauf folgt innerhalb einer Woche ein für die Gürtelrose typischer, örtlich begrenzter, Hautausschlag.

Bei einer Gürtelrose entstehen klare, kleine Bläschen auf gerötetem Grund. Die Bläschen kommen meist zu kleinen Gruppen zusammen. Diese platzen nach einigen Tagen auf und verkrusten anschließend.

Wichtig: Die Bläschen sollten in keinem Fall aufgekratzt werden, damit es zu keiner bakteriellen Entzündung kommt und auch das Risiko einer Schmierinfektion verringert wird.  

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Wann zum Arzt?

Einen Arzt oder eine Ärztin sollten Sie bei den ersten Anzeichen einer Gürtelrose kontaktieren, damit Sie innerhalb der ersten 72 Stunden behandelt werden. Auch danach, wenn bereits frische Bläschen vorhanden sind, ist ein Arztbesuch ratsam. Ein geschulter Blick kann Ihnen sagen, ob der Virus sich noch in der Vermehrungsphase befindet, oder ob Sie bereits in der Heilungsphase angekommen sind. Schwere Verläufe sollten immer medizinisch begutachtet werden. Auch die ärztliche Betreuung von über 50-Jährigen wird in jedem Fall empfohlen.  

Die Windpocken auf dem Rücken eines Kindes werden mit Creme betupft

Wie kommt es zu Gürtelrose?

Wer einmal Windpocken hatte, trägt auch das Varizella-Zoster-Virus und damit den Auslöser der Gürtelrose in sich. Ohne dass es bemerkbar ist, schlummert das Virus inaktiv ein Leben lang in bestimmten Abschnitten des Nervensystems. Ist Ihr Immunsystem geschwächt oder auch ohne ersichtlichen Grund, kann sich das Virus reaktivieren und macht sich durch die typischen Symptome der Gürtelrose bemerkbar. Häufig steht das Auftreten der Krankheit in Verbindung mit anderen Erkrankungen, Stress oder Impfungen, da dadurch das Immunsystem geschwächt ist.  

Gürtelrose, Herpes oder Windpocken: Wie sieht Gürtelrose aus?

Gürtelrose stammt zwar von den Windpocken ab, ähnelt äußerlich jedoch insbesondere Herpes 

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Wo kann Gürtelrose auftreten?

Gürtelrose kann nahezu überall am Körper auftreten. Auffallend ist, dass der der Befall in der Regel einseitig ist, also die Körpermitte nicht überschreitet. Häufig betroffene Körperbereiche sind: Rumpf, Beine, Arme, Gesicht und Hals. Im Gesicht können auch die Nase, Augen und der Mund befallen sein. Gefährlich ist ein Befall des Varizella-Zoster-Virus am Auge oder Ohr, denn in diesen Fällen kann die Gürtelrose auch das Gehirn befallen. 

Übrigens: Der Name Gürtelrose kommt daher, weil der Rumpfbereich am häufigsten betroffen ist; der Hautausschlag sich also wie ein Gürtel um den Körper legt.  

Ist Gürtelrose ansteckend?

Gürtelrose ist durch direkten Kontakt mit dem Hautausschlag ansteckend und das auch wiederum nur bedingt, da die Voraussetzung für Gürtelrose eine vorige Erkrankung an Windpocken ist. Kommt eine nicht geimpfte Person in Kontakt mit dem Bläscheninhalt, würde sie also zunächst an Windpocken erkranken.  

Schwere Verläufe

Tritt die Gürtelrose um die Augen oder Ohren auf, kann dies zu schweren Folgen führen.  

Die Infektion der Augen kann zu einer Entzündung der Binde- und der Hornhaut oder des Sehnervs mit weitreichenden Folgen wie einem dauerhaften Sehschaden führen.  

Gürtelrose im Gehörgang kann zu Gesichtslähmungen, Hörproblemen und Schwindel führen. Zudem besteht hier die Gefahr, dass die Entzündung auf das Gehirn (Enzephalitis) übertritt, wodurch lebensbedrohliche Verläufe möglich sind.  

Zu den schweren Verläufen gehört auch die sog. „Post-Zoster-Neuralgie“, bei der sich chronische Schmerzen im entsprechenden Hautbereich entwickeln, die über Jahre bestehen bleiben und schwer zu behandeln sind.  

Ausschlag nach Impfung

Dass die Haut mit Ausschlag auf eine Impfung reagiert, ist nicht ungewöhnlich. So können Rötungen oder Schwellungen auftreten und sind ein Anzeichen einer Auseinandersetzung des Körpers mit der Impfung. Auch nach der Covid-19 Impfung berichteten Menschen von Hautreaktionen. Auch Gürtelrose kann nach einer Impfung gegen Covid auftreten. Erklärt werden kann dies dadurch, dass der Körper gegen den Impfstoff ankämpft und das Immunsystem somit geschwächt ist. Sollten Sie nach einer Impfung Anzeichen einer Gürtelrose feststellen, ist schnelles Handeln ratsam.  

Was tun bei Gürtelrose?

Wichtig bei der Behandlung von Gürtelrose ist, dass dies unmittelbar nach den ersten Anzeichen beginnt. Innerhalb der ersten 72 Stunden nach Auftreten der Symptome sollte mit der Behandlung begonnen werden. Danach kann lediglich der Hautausschlag mit Salben therapiert werden. Bei einer frühen Intervention kann die Vermehrung der Viren eingedämmt werden. Dadurch können die Dauer der Krankheit sowie die Schmerzen reduziert und die Wahrscheinlichkeit eines chronischen Verlaufes gemindert werden. Eine erfolgreiche Behandlung schützt jedoch nicht gänzlich vor erneuten Rückfällen im Laufe des Lebens 

Arzt und Ärztin

Medizinische Versorgung bei Gürtelrose 

Schmerzmittel sowie antiseptische und austrocknende Lösungen zum Auftragen auf die betroffenen Hautstellen werden zur Minderung des Ausschlags und der Schmerzen empfohlen. Zusätzlich eignen sich Medikamente, welche die Ausbreitung des Virus hemmen. Diese sogenannten Virustatika werden je nach Schweregrad als Tabletten oder Infusion über die Vene verabreicht. Die Wirkstoffe (Aciclovir, Famciclovir, Valaciclovir oder Brivudin) der Medikamente sorgen dafür, dass die Bläschen schneller abheilen und reduzieren gleichzeitig das Risiko für schwere Verläufe.   

Der genaue Therapieverlauf ist abhängig vom Alter des Patienten oder der Patientin, des Stadiums der Krankheit sowie des jeweiligen Verlaufes. Ihr behandelnder Facharzt oder Ihren Fachärztin wird all diese Faktoren bei der Behandlung in Betracht ziehen.  

Impfung gegen Gürtelrose

Eine Impfung gegen Gürtelrose mit einem Totimpfstoff ist für Personen ab 50 Jahren möglich. Empfohlen wird diese von derStändigen Impfkommission (STIKO)jedoch nur für Personen ab 60 Jahren oder aber bei jüngeren Personen (ab 50 Jahren), deren Immunsystem geschwächt ist sowie Personen mit Grunderkrankungen wie Diabetes, rheumatoider Arthritis, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) und Asthma. Sollten Sie sich eine Impfung gegen Gürtelrose wünschen, ist es ratsam das mit einem Arzt oder einer Ärztin Ihres Vertrauens zu besprechen.  

Krankheiten mit einem ähnlichen Erscheinungsbild sind zum Beispiel:

Ist eine digitale Diagnose bei Gürtelrose möglich?

Viele Hauterkrankungen können Hautärzte und Hautärztinnen allein anhand von Fotos und Informationen zu den Symptomen erkennen. Wichtig: Digitale Blickdiagnosen sind nur mit guter Bildqualität möglich.

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Der ICD-Code für Gürtelrose

Der ICD-Code für Zoster ohne Komplikationen lautet B02.9.

Häufig gestellte Fragen

Wir haben hier die wichtigsten Informationen für Sie zusammen gestellt. Sollten Sie noch weitere Fragen haben, finden Sie sämtliche Antworten in den FAQs.

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Innerhalb von durchschnittlich 7 Stunden, maximal in 48 Stunden erhalten Sie eine Diagnose und Handlungsempfehlung Ihres Arztes oder Ihrer Ärztin.

Anhand der von Ihnen übermittelten Fotos und Informationen stellt die von Ihnen ausgewählte Ärztin oder der von Ihnen ausgewählte Arzt eine Diagnose. Basierend auf aktuellen medizinischen Leitlinien erhalten Sie eine individuelle, konkrete Handlungsempfehlung, was Sie wegen Ihres Hautproblems tun können.

Die Beurteilung und Handlungsempfehlung ist über Ihr Patienten-Konto abrufbar.

Sie benötigen drei Fotos aus verschiedenen Blickwinkeln Ihres Hautproblems für eine digitale Diagnose. Die Fotos können in den gebräuchlichen Dateiformaten JPG und PNG hochgeladen werden. Das Hochladen von Fotos als PDF oder Word-Dokument ist nicht möglich.